Die Regionalstelle Rhein-Westerwald versorgt Naturinteressierte schon seit einigen Jahren mit Beiträgen rund um Natur und Umwelt. Damit die Rubrik "Aktuelles" auf unserer Hauptseite auch hält was sie verspricht, finden Sie alle älteren Beiträge in unserem unten aufgeführten Archiv.
Es fliegen nur zwei der in Deutschland heimischen sozialen Wespenarten auf Cola, Steak und Kuchen:
Die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe haben den Wespen insgesamt einen schlechten Ruf eingebrockt. Die Leidtragenden sind die Hornissen und die im Freien, in Büschen oder unter Vordächern nistenden Langkopfwespen, deren Nester oft „vorsorglich“ ausgeräuchert werden.
Die Liste der Vorurteile ist lang und der Ärger am Picknickstisch vorprogrammiert. Um für ein friedlicheres Miteinander zu sorgen, können Sie folgende Tipps beachten:
1. Nützlinge fördern
Wegschnecken haben eine ganze Reihe natürlicher Feinde. Zu ihnen gehören Laufkäfer, Bänderschnecken, Blindschleiche, Kröten und Igel. Ein Steinhaufen oder ein Laub- oder Reisighaufen fördern diese Tiere. Generell lockt eine
naturnahe Gestaltung viele Nützlinge in den Garten und hilft, die Wegschnecke fern zu halten.
2. Schnecken und Eier absammeln
Schnecken legen ihre Eier in dunkle Ecken und im Boden ab. Hier können sie vor allem im Herbst abgesammelt werden. Erwachsene Nacktschnecken tummeln sich gerne unter ausgelegten Brettern, Töpfen
und großen Blättern und können dort regelmäßig in den Morgenstunden eingesammelt werden. Auch Schneckenkragen oder Schneckenzäune, halten die Tiere auf. Nicht zu empfehlen sind Bierfallen oder
das Zerschneiden der Schnecken. Nicht nur aus ethischer Sicht, der Geruch von Bier lockt alle Schnecken aus der Nachbarschaft an. Auch zerschnittene Schnecken wirken anziehend auf Artgenossen, da
Schnecken auch kannibalisch leben.
3. Den Boden trocken halten
Nacktschnecken sind meist nachtaktiv und kommen am besten auf feuchtem Boden voran. Optimal ist es deshalb, die Pflanzen gleich am Morgen zu wässern und den Boden über den Tag abtrocknen zu lassen. Außerdem sollte nur punktuell gegossen
werden - direkt an der Pflanze. Auf trockenem Boden fällt den Schnecken die Fortbewegung schwer. Ein lockerer Boden und raue Oberflächen erschweren den Tieren außerdem das Kriechen.
4. Kaffeesatz streuen
Im Gegensatz zu uns Menschen finden Schnecken den Geruch von Kaffee abstoßend. Wer gern Kaffee trinkt, sollte den Satz aufheben, trocknen lassen und gegen Schnecken um seine Pflanzen verteilen.
Auch andere bodenbedeckende Mittelchen mögen die Tiere nicht. Kalk und Sägespäne sind bei vielen Gärtnern üblich.
5. Auf Hochbeete setzen
Hochbeete sind eine gute Alternative für den Garten mit Schneckenproblem. Hier oben sind die Pflanzen relativ sicher, denn die Wände zu erklimmen, ist für Schnecken nur schwer möglich. Zusätzlich
kann das Hochbeet mit einem Kupferband gesichert werden.
Gelöste Kupfer-Ionen wirken giftig auf Schnecken. Ein weiterer Vorteil: Das Gärtnern ist rückenschonend.
Beim NABU häufen sich in den letzten Tagen Meldungen über tote Wildvögel in der Nähe von Gärten. Betroffen sind häufig Erlenzeisige, die in der Wintersaison sonst eher selten an Futterhäuschen
beobachtet werden. Oft zeigen die Vögel einige Tage vorher Mattigkeit und erscheinen orientierungslos, bevor sie sterben. Ursache für die Erkrankung können Salmonellen an einer Futterstelle sein.
Diese können über Vogelkot an die Futterstelle geraten und sich dort bei günstiger Witterung vermehren. In unsauberem Tränkwasser und bei offen ausgestreutem Futter, in dem die Vögel herumhüpfen
können, stecken sich weitere Vögel an, die oft schon von ihrem langen Zug aus anderen Ländern geschwächt sind.
Wer in der Nähe seines Vogelhäuschens oder -tränke tote Vögel findet, sollte sie unter Gebrauch von Einmalhandschuhen und Schutzmaske entfernen, die Futterstelle/-tränke abbauen und jetzt die
Winterfütterung einstellen. Die Gerätschaften sollten vor dem nächsten Einsatz mit Spülmittel und heißem Wasser intensiv gereinigt und möglichst gut durchgetrocknet werden. Außerdem sollten auch
an Futterstelle angehäufter Vogelkot und unsaubere Futterreste entfernt werden. Am besten verwendet man Futterhäuschen, bei denen der Kot mit dem Futter nicht in Kontakt
kommen kann (z.B. Futterspender).
Informieren Sie auch bitte das zuständige Veterinäramt, damit Tote Tiere auf Seuchen hin untersucht werden können und ggf. weitere Maßnahmen zum Schutz vor der Ausbreitung erfolgen können.
Im Westerwaldkreis nimmt Helge Ehmann (Tel. 02602 124-281) die Meldung von Vogeltotfunden entgegen.
Salmonellen sind stabförmige Bakterien, die beim Menschen Durchfall, Erbrechen und leichtes Fieber auslösen können. Besonders anfällig für Salmonellenerkrankungen sind Kinder bis zu 10 Jahren und
ältere Menschen.
Weiterführende Links:
Was tun mit toten Vögeln? Richtig entsorgen oder melden und vorbeugen
Mehr Informationen zum Thema Vogelfütterung gibt es auch hier: NABU-Tipps zur Vogelfütterung
Blaumeisensterben: Meldung beim NABU
Wenn in luftiger Höhe der Trompetenruf nordwärts ziehender Kraniche erschallt, setzt zu unseren Füßen auch wieder die alljährliche Amphibienwanderung ein. Die frühlingswarme Erde weckt jetzt Frösche, Kröten, Salamander und Molche, die die kalte Jahreszeit teilweise bis zu zwei Kilometer entfernt von ihren Laichgewässern in Winterstarre überdauert haben. Während die ersten Insekten gierig über die Krokus- und Schneeglöckchenblüten herfallen, wachsen zuerst bei den frühlaichenden Lurcharten (Bergmolch, Erdkröte, Springfrosch) Fortpflanzungstrieb und Unruhe. Ihre innere Uhr lässt die Tiere bei Regenwetter, Temperaturen um fünf Grad Celsius und Dämmerung auf Wanderschaft gehen: Gezielt suchen sie jetzt die Gewässer auf, in denen sie einst selbst aus dem Laich geschlüpft sind.
Doch diese Wanderung ist gefährlich: Geleitet vom Licht, dem Erdmagnetfeld, Feuchtigkeitsgradienten, den Umrissen der Landschaft und gelockt von den Rufen der Artgenossen kriechen sie ihrem
Ziel entgegen – queren dabei auch Straßen. Zahlreiche Tiere werden dabei überfahren oder sterben durch das Barotrauma, eine Zerstörung innerer Organe, die z.B. durch den Fahrtwind schneller Autos
verursacht wird.
Viele Naturschützer haben daher an bekannten Laichgewässern Schutzzäune aufgestellt und zahlreiche Helfer zusammengetrommelt. Diese laufen - mit Schutzwesten ausgestattet - bevorzugt zur
Hauptwanderungszeit, also bei Dunkelheit - an den Zäunen entlang und leeren dort aufgestellte Fangeimer. Meist werden die hier eingesammelten Lurcharten für wissenschaftliche Erhebungen genauer
bestimmt und ausgezählt, bevor die liebestollen Tierchen sicher auf der anderen Straßenseite an ihrem Laichgewässer ausgesetzt werden.
Jeder kann dabei helfen, die Amphibien unserer Region zu schützen:
Wenn Sie sich selbst als Helfer einbringen wollen, melden Sie sich bei einer regionalen Naturschutzorganisation:
Es ist wirklich leicht und macht großen Spaß, selbst wenn Sie es zum ersten Mal machen. Suchen Sie sich einfach ein Plätzchen am Fenster, im Garten, auf dem Balkon oder im Park und beobachten Sie dort eine Stunde lang, was umherflattert.
Notieren Sie dabei von jeder Vogelart die höchste Anzahl, die Sie während dieser Stunde gleichzeitig sehen konnten. Das ist wichtig, damit Vögel, die zwischendurch ja auch wieder wegfliegen,
nicht doppelt gezählt werden. In unserem Bild wären das zum Beispiel drei Haussperlinge, die zur gleichen Zeit am Vogelbad zu sehen waren. Sind es zehn Minuten später auf einmal acht Sperlinge,
dann wird diese Anzahl gemeldet.
Beobachtet werden kann zu einer beliebigen Stunde vom 09. bis zum 12. Mai 2024.
Die Zählhilfe erleichtert Ihnen die Erfassung der Vögel. Der Bogen bildet die häufigsten Gartenvögel ab und bietet die Möglichkeit zum Ankreuzen der beobachteten Vögel. Er hilft Ihnen dabei,
Doppelzählungen zu vermeiden, indem Sie jeweils die höchste Anzahl der Vögel einer Art innerhalb der Beobachtungsstunde notieren. Bitte senden Sie den Zählhilfebogen nicht an den NABU zurück – er
ist lediglich als Hilfe gedacht.
Und noch etwas Wichtiges: Selbst wenn Sie nur wenige Vögel beobachten während der Zählstunde, ist das ebenfalls eine wertvolle Information für uns. Sie geben Hinweise darauf, dass die Bestände
vieler Vogelarten zuückgehen. Auch wenn es vielleicht frustrierend ist, bitte melden Sie gerne auch solche Ergebnisse.
Vögel in der Nähe beobachten, an einer bundesweiten Aktion teilnehmen und dabei tolle Preise gewinnen – all das vereint die „Stunde der Gartenvögel“. Jedes Jahr am zweiten Maiwochenende sind alle Naturliebhaber*innen aufgerufen, Vögel zu notieren und zu melden. Die 20. Auflage der Aktion findet vom 09. bis 12. Mai 2024 statt.